Was ist Neuroplastizität?
Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, seine Strukturen und Funktionen zu verändern. Das Gehirn hat demnach die Fähigkeit, sich beständig den Erfordernissen seines Gebrauchs anzupassen.
Früher hielt man das Gehirn für unveränderlich, von Geburt an mit einer bestimmten Anzahl Gehirnzellen und neuronalen Schaltkreisen bestückt, die sich lediglich reduzieren konnten.
Jüngere Forschung bewies jedoch, dass sich durch Lernen, Erinnern und Erleben neue Schaltkreise bilden.
Beispiele für diese Plastizität finden sich unter anderem beim Neuaufbau des Gehirns nach einem Schlaganfall, wo alte Schaltkreise gestärkt und neue gebildet werden.
Das Gehirn verfügt demnach über die Fähigkeit, sich bis zu einem gewissen Grad zu reparieren, zu wachsen und zu entwickeln – und das bis ins hohe Alter.
Jeder Mensch kann daher lebenslang lernen.
Lernen von Veränderung ein Leben lang
Hirngewebe lässt sich wie ein Muskel „trainieren“, je nachdem wie viel man es benutzt.
Lernt jemand eine Fertigkeit wie Klavierspielen oder Mathematik und übt sie aus, vergrößert sich der damit befasste Teil des Gehirns. Entsprechendes gilt auch für psychotherapeutische Interventionen.
Darüber hinaus arbeitet das betreffende Gehirnareal mit zunehmendem “Training” effizienter, sodass die Ausübung der Fertigkeit immer besser gelingt:
Klavierspielen, Mathematik oder entsprechend in der Psychotherapie erlernte und geübte Fertigkeiten wie Angst- und Stressbewältigung oder Selbstkompetenz.
Können psychotherapeutische Interventionen das Gehirn beeinflussen?